Was der Rücktritt Christine Lambrechts und unsere Reinigungskraft in der Praxis mit meinem Job zu tun haben

Ich äußere mich hier ja nur wirklich selten zum Tagesgeschehen, aber heute ist so ein Tag, da kann ich es nicht lassen. Also habe ich beschlossen, die Buchhaltung, die für heute Nachmittag geplant war, noch mal um ein paar Tage zu verschieben (dafür Gründe zu finden, fällt mir ehrlicherweise nie schwer 😉) und stattdessen meinem Mitteilungsbedürfnis Raum zu geben. 

Ein Herzstück meiner Arbeit und ein Herzensanliegen von mir ist es, Unternehmen und ihre Mitarbeiter:innen dabei zu begleiten, Arbeit so zu gestalten, dass Menschen gerne dort arbeiten. Denn wenn wir uns wohlfühlen (und das hängt von ein paar bestimmten Faktoren ab), dann sind wir deutlich leistungsfähiger, gesünder und zufriedener.

Einer dieser sogenannten PERMA-Faktoren der Positiven Psycholoie (der Faktor E für Engagement), an denen wir in der Positive Leadership mit Führungskräften und Teams arbeiten, sind die eigenen Stärken. Denn nur, wenn wir unsere Stärken leben können, dann blühen wir auf, kommen in den Flow und können unser ganzes Potenzial entfalten. 

Was hat nun all das mit unserer zurückgetretenen Verteidigungsministerin und unserer neuen Raumpflegerin in der Praxis zu tun?

Fangen wir mal mit Letzterer an: Vor gut vier Wochen war ich auf der Suche nach einer neuen Reinigungskraft für die Praxis in Bad Endorf, die ich mir mit zwei Psychotherapeutinnen teile. Wir haben die Räume im Januar 2020 mit Liebe renovieren lassen und eingerichtet, fühlen uns in hier sehr wohl und sie sind uns wichtig. Ich hatte zwei Optionen im Kopf, wer dafür in Frage käme.

Bereits nach etwa zwei Minuten Gespräch mit der ersten Kandidatin war die Sache für mich klar. Als wir noch bei uns im Gang standen, lobte sie die schönen Räumlichkeiten und sagte, sie liebe es, schöne Dinge schön zu halten. Mehr brauchte ich eigentlich gar nicht zu wissen, denn mir war klar, diese Frau wird ihre Arbeit mit Leidenschaft machen. Und so ist es. Der Ausdruck Raumpflegerin in der Überschrift war bewusst gewählt. Sie freut sich, schöne Räume reinigen und pflegen zu können und wir freuen uns, dass sie unsere schöne Praxis schön hält. Eine klassische Win-Win-Situation. Soviel also dazu. 

Und wo ist nun noch der Link von unserer Reinigungskraft zu Christine Lambrecht? Der Link ist die Leidenschaft. In der heutigen Berichterstattung unterschiedlicher Medien, u.a. der SZ, war zu lesen, es fehle ihr an „Herz für die Truppe“. Und vielleicht ist genau das der Punkt.

Mit Herz und Stärken zum Erfolg, egal in welchem Bereich 

Ich kenne Frau Lambrecht nicht, ich kann nur sagen, dass sie auf mich, so wie ich sie über die Medien in ihrer Zeit als Justizministerin wahrnahm, stets einen kompetenten, selbstsicheren und engagierten Eindruck machte. Dass sie sich im Verteidigungsresort nicht auf ihrem Terrain bewegte, war irgendwie von Anfang an zu sehen. Man hatte den Eindruck, da steht ein ganz anderer Mensch. Sie wirkte häufig unsicher, unbeholfen und holprig, und zwar nicht in erster Linie wegen ihres Schuhwerks.  

Um meinen Eindruck aus der Ferne ein wenig zu untermauern, gab ich vorhin bei Google „Lambrecht Justizministerin“ ein. Einer der ersten Treffer war ein Tagesschau-Bericht von heute, in dem der folgende Satz zu lesen ist:

„Als Juristin war sie auf dem Posten in ihrem Element. Engagiert kämpfte sie gegen Hass und Hetze im Netz und für eine Stärkung von Frauenrechten.“ 

Das bestätigt nicht nur meinen Eindruck, sondern zu 100% eine der Grundaussagen von PERMA-Lead®: Dass Menschen nur zur Exzellenz und zu ihrem vollen Potential erblühen können, wenn sie ihre Stärken leben können. Und offenbar liegen die Stärken von Frau Lambrecht in der Welt der Justiz.

Ich fand es spannend, dass gleich zwei Experten, die in der Regel einen wenig emotionalen Eindruck machen, heute damit zitiert wurden, der Nachfolger Lambrechts brauche ein Herz für die Truppe. Hoffen wir, dass Herr Pistorius das hat und er im Verteidigungsministerium sein volles PERMA leben und es als Positive Leader auch weitergeben kann.

Und auch Ihnen wünsche ich, dass Sie und Ihre Kolleg:innen und Mitarbeiter:innen in Ihrem Job ihr volles PERMA entfalten, indem Sie bei der Arbeit gute Gefühle erleben, Stärken leben können, gute Beziehungen und Sinnhaftigkeit erleben und den Fokus aufs Gelingende und Erreichtes legen.

Wenn Sie dabei Begleitung brauchen, schreiben Sie mir oder rufen Sie mich an, ich begleite Sie gerne auf dem Weg zu mehr Arbeits- und Lebensfreude. Denn dafür schlägt mein Herz (und ehrlicherweise auch deutlich mehr fürs Newsletter-, Blogartikel- oder Bücher-Schreiben als für Buchhaltung, aber die gehört halt auch dazu …)

Sehr herzlich, 

Ihre und eure Eva-Maria Prokop  

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